Als Rauhnächte werden die letzten sechs Tage des Jahres und die ersten sechs Tage des neuen Jahres bezeichnet. Dieser Zeit zwischen den Jahren haftet seit jeher etwas Magisches an und so gelten die Rauhnächte als eine Zeit des Übergangs, in der das Alte verabschiedet wird und Platz für das Neue geschaffen wird. Viele Mythen und Sagen ranken sich um diese Nächte und es heißt, dass in diesen Nächten die Tore zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt offen stehen.
Woher der Name Rauhnacht kommt, ist nicht ganz geklärt, viele vermuten einen Zusammenhang mit dem Wort rûch. Dieses stammt aus dem Mittelhochdeutschen und soll haarig bedeuten und für all die haarigen Geister stehen, die in dieser Zeit ihr Unwesen treiben. Andere Quellen behaupten, dass es von dem Wort Rauch kommt, da in dieser Zeit Räucherwerk angezündet wird.
Mythos Rauhnächte & Wilde Jagd
Die Rauhnächte sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und so ranken sich Sagen und Mythen um diese Zeit. Vor allem in Skandinavien kennt man die wilde Jagd, die in dieser Zeit am Himmel tobt und Unheil, Katastrophen und Krankheiten mit sich bringt. Diese Geister, die mit Trompeten und Geheul über das Land ziehen, unterscheiden sich von Region zu Region. So ist der Anführer der Wilden Jagd im Norden oft die Gottheit Odin (in Süddeutschland auch Wodan), die Reiter und Tiere anführt. Im Schwäbischen werden die Geister vom weißgekleideten Berchtold angeführt. Und in Mitteldeutschland ist sogar Frau Holle, in Süddeutschland und Österreich auch Prechta genannt, Teil der wilden Jagd.
Aberglaube: Teilweise bis heute hält sich der Glaube, dass es nicht ratsam sei, zwischen Weihnachten und Neujahr Wäsche zu waschen oder aufzuhängen. Dahinter steckt der Glaube, dass sich die Wilde Jagd in der Wäsche verfangen oder die Wäsche stehlen und später zum Leichentuch werden könnte.
Reflektieren und Ziele setzen
Die letzten Tage des Jahres sind die ideale Zeit, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und abzuschließen. Jede der zwölf Nächte steht symbolisch für einen Monat des kommenden Jahres, weshalb viele Rituale auf das Loslassen, Manifestieren und Vorausschauen ausgerichtet sind.
Räuchern in den Rauhnächten
Das Räuchern gehört zu den ältesten Ritualen der Rauhnächte. Traditionell werden Kräuter wie Salbei, Beifuß oder Wacholder verwendet, um Räume energetisch zu reinigen und alte Energien loszulassen. Dieses Ritual eignet sich besonders, um das Jahr bewusst ausklingen zu lassen.
Das Ritual der 13 Wünsche
Für das Ritual der 13 Wünsche benötigt man einen Stift, Papier und einen Beutel oder eine kleine Schachtel, in die die Zettel gesteckt werden. Bevor du mit dem Ritual beginnst, kannst du dich einstimmen, indem du eine Kerze anzündest oder vielleicht passende Musik hörst. Mach es dir gemütlich und nimm dir Zeit, in deine Zukunft zu träumen. Stell dir Fragen wie: Was wird im nächsten Jahr passieren? Und was wünsche ich mir für das nächste Jahr? können dir Denkanstöße für deine Wünsche geben. Formuliere deine Wünsche kurz, präzise und in der Gegenwart. Eine klare Formulierung verleiht Wünschen und Zielen mehr Kraft.
Eine klare Formulierung verleiht Wünschen und Zielen mehr Kraft. Anstatt zu sagen: “Ich möchte umziehen”, schreibe deinen Wunsch lieber so auf, als ob die Veränderung bereits im Gange wäre: “Ich bin bereit umzuziehen”. So wird der Wunsch greifbarer.
Dann schreibst du deine 13 Wünsche einzeln auf einen Zettel und faltest ihn zusammen. Die Zettel kannst du in einem Beutel oder einer Dose aufbewahren und in den nächsten 12 Nächten jeweils einen Zettel verbrennen. In jeder Rauhnacht gibst du damit einen Wunsch an das Universum und ein Wunsch bleibt übrig. Diesen Zettel faltest du am Ende auseinander: Für die Erfüllung dieses Wunsches bist du selbst verantwortlich.
Bräuche & Traditionen
Mit Orakel- oder Tarotkarten in die Zukunft schauen
Ritualkerzen anzünden
Haussegen erneuern
Spaziergänge & Zeit in der Natur
Wie du die Rauhnächte für dich nutzen kannst
Nutze die Zeit, um zur Ruhe zu kommen und nimm dir bewusst Zeit für dich und deine Bedürfnisse. Es gibt keine strikten Vorgaben und du solltest dich auf keinen Fall von durchzuführenden Ritualen stressen lassen. Ob du die Tage meditativ, kreativ oder mit kleinen Ritualen verbringst, wichtig ist, dass du auf dein Bauchgefühl hörst. Nimm dir Zeit, alte Muster loszulassen, Dankbarkeit zu empfinden und dir Ziele für das neue Jahr zu setzen.
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